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so oder ähnlich lauten zahlreiche Hinweissätze. Aber viele Kunden sind unsicher: mit oder ohne Punkt am Ende?
Mit Punkt, denn es gelten die üblichen Satzregeln:
Ein ganzer Satz wird am Ende mit einem Punkt abgeschlossen.*
Häufig ist aber nicht klar: Was genau ist ein ganzer Satz?
Das hängt wohl damit zusammen, dass die deutsche Sprache – ganz entgegen ihrem Image – eine ziemlich flexible Sprache ist. Genauer gesagt: der Satzbau ist flexibel, man kann Satzglieder und Attribute meist variantenreich verschieben:
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All das sind ganze Sätze, also Hauptsätze mit einem Subjekt („Sie“), Prädikat („finden“) und Objekt („nähere Informationen“).
Kein ganzer Satz – und daher ohne Punkt am Ende – wäre hingegen:
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* Amtliche Regelung der deutschen Rechtschreibung, § 67: Mit dem Punkt kennzeichnet man den Schluss eines Ganzsatzes.
Nur der Vollständigkeit halber:
Ein ganzer Satz wäre auch schon: „Er geht.“
Oder seh ich das falsch?
Nö, siehste nicht falsch.
Und so kommts dann zu so schönen ganzen Sätzchen wie: „Man sieht sich!“
Oder, noch schöner: „Geh!“
Was ist dann mit „Eh!“? Ist das dann auch ein ganzer Satz?
Also zB bei:
„Geh!“
„Ja, eh!“
Also, um lautmalerisch dabeizubleiben:
„Ne!“ Ich glaub, da fehlt für einen ganzen Satz das Prädikat.
„Oh!“, „Ja.“ oder „Eh!“ sind tatsächlich Sätze, denn dazu reicht nach der gängigen sprachwissenschaftlichen Definition ein einzelnes Wort – aber für einen ganzen bzw. vollständigen Satz braucht es in der Regel zwei Satzglieder, üblicherweise Subjekt und Prädikat.
Ausnahme: Befehlssätze wie „Geh!“, „Schau!“ usw.